Das Kunstwerk ist nur in der Fastenzeit im rechten Seitenschiff zu sehen. Es stammt von Rainer Wölzl und ist 1989 entstanden.
3-teilig, Öl mit Sägemehl auf Leinwand je 195 x 160 cm, Eisenkasten 195 x 30 x 25 cm, Bronze 180 x 25 x 25 cm, Gießer: Venturi Arte
Der Künstler ist 1954 in Wien geboren, erlangte 1978 das Diplom an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien bei Prof. Oberhuber, erhielt zahlreiche Preise und bekam 1990 einen Lehrauftrag an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien
Als 1992 im Rahmen der Veranstaltung „Kunstraum Kirche“ dieses Werk von R. Wölzl in der Pradler Kirche ausgestellt war, wobei der Künstler auch selbst anwesend sein konnte, entschloss sich der Pfarrkirchenrat, dieses anzukaufen und jedes Jahr in der Fastenzeit aufzustellen.
Der erste visuelle Eindruck sind die Farben Rot und Schwarz. Man kann dann jedoch denken an Blut und Tod, Leben und Melancholie, Wahn und Leere, Schrei und Stille. Die furchtbare Mitte der Tafeln ist der Mensch, dessen Kopf, an den Haaren aufgehängt, in einem engen, sargähnlichen, kalten Eisenkasten hängt, wie eine Puppe, die man auch pendeln lassen könnte. Die Tropfenform kann an Tränen oder Blutstropfen erinnern. (nach K. P. Liessmann)
Für den Christen liegt der Gedanke an den am Kreuz hängenden Menschen Jesus nahe, dessen Weg für den Weg des Menschen aller Zeiten steht: durch das Kreuz zur Auferstehung. „Ecce lignum crucis, in quo salus mundi pependit“: „Seht das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt hängt (pendelt)“ - aus der Karfreitagsliturgie.
Während die Kunst früherer Zeiten den Blick des Betrachters mehr nach oben zum Göttlichen zog (vgl. die Pietá in der gegenüberliegenden Taufkapelle, zu der man hinaufschaut), bevorzugt die zeitgenössische Kunst, dem Menschen dort zu begegnen, wo er ist, in seiner Augenhöhe.
Leider kann das Kunstwerk wegen des erneuerungsbedürftigen Rahmens derzeit nicht aufgestellt werden.